Tests des Bereichs "Körperfunktionen"

National Institute of Health Stroke Skala (NIHSS)

NIHSS
Wer führt ihn durch? Ärzte
Was wird gemessen? Umfang von neurologischen Ausfällen
Welche Aufgaben? 15 (Original) , bzw. 11 (modifizierte Version) Aufgaben, die Bewusstseinslage und Orientierung, Blickbewegung und Gesichtsfeld, Arm-, Bein- und Gesichtsmotorik, Sensibilität, Sprach- und Sprechfähigkeit sowie Wahrnehmung überprüfen
Sind Materialien oder Geräte nötig? nein
Wie wird ausgewertet? auf einer 3-, bzw. 4-stufigen Skala
Beste Punktzahl
0 Punkte
Wer hat den Test entwickelt und wann? Brott et al, 1989 (USA), die modifizierte Version durch Lyden et al, 1994 (USA)
Ist er bekannt und verbreitet? ja, vor allem in der Akutbehandlung
Für welchen Zweck wurde er entworfen? für klinische Studien in der Akuttherapie
Für welche Patientengruppe wurde er entworfen und in der Folge angewendet? für Schlaganfallpatienten

Ausgewählte Literatur

Brott et al (1989). Measurements of acute cerebral infarction: a clinical examination scale. Stroke.;20:864-870.

Lyden et al (1994) for the NINDS tPA Stroke Study Group. Improved reliability of the NIH Stroke Scale using video training. Stroke.;25: 2220-2226.

Berger et al (1999) The reliability of stroke scales. The german version of NIHSS, ESS and Rankin scales. Fortschr Neurol Psychiatr.;67(2):81-93.

Ashworth Skala

Ashworth Skala
Wer führt ihn durch? Ärzte, Therapeuten
Was wird gemessen? Widerstand des Muskels gegen passives Bewegen als Indiz für Spastik
Welche Aufgaben? Patient wird passiv bewegt
Sind Materialien oder Geräte nötig? nein
Wie wird ausgewertet? auf einer 5-stufigen Skala (Original), 6-stufig (modifizierte Form)
Beste Punktzahl 0 Punkte pro Muskelgruppe
Wer hat den Test entwickelt und wann? Ashworth, 1964 (Großbritannien)
Ist er bekannt und verbreitet? Klassifikation des Schweregrads der Spastiziät (hier: muskulärer Widerstand gegen passives Bewegen) und seine Veränderung im Verlauf von Medikamentenstudien, später auch anderen Therapiestudien
Für welchen Zweck wurde er entworfen? für klinische Studien in der Akuttherapie
Für welche Patientengruppe wurde er entworfen und in der Folge angewendet? ursprünglich für Patienten mit Multiple Sklerose, später für alle Patienten mit Spastizität wie z.B. nach Schlaganfall oder Querschnittlähmung

Ausgewählte Literatur

Ashworth B (1964) Preliminary trial of carisoprodal in multiple sclerosis. Practitioner; 192:540-542

Bohannon RW, Smith MB (1987) Interrater reliability of a modified Ashworth scale of muscle spasticity. Physical Therapy; 67:206-207

Pandyan AD, Johnson GR, Price CIM, Curless RH, Barnes MP, and Rodgers H (1999) A review of properties and limitations of the Ashworth and the modified Ashworth Scales as measures of spasticity. Clinical Rehabilitation 13: 373-383

van Kaick S. Armfunktionstests auf der Impairmentebene (Schädigung). In: Minkwitz K & Platz T (Hrsg.): Armmotorik nach Schlaganfall. Neue Ansätze für Assessment und Therapie. Idstein, Schulz-Kirchner Verlag 2001, S. 23-40

Motricity Index

Motricity Index
Wer führt ihn durch? vorwiegend Ärzte
Was wird gemessen? Ausmaß der Lähmung
Welche Aufgaben? je 3 Aufgaben für Arm und Bein, Bewegen und gegen Widerstand halten
Sind Materialien oder Geräte nötig? 1 kleiner Würfel
Wie wird ausgewertet? direkt im Seitenvergleich anhand einer gewichteten 5stufigen Rating-Skala
Beste Punktzahl 100 Punkte pro Extremität
Wer hat den Test entwickelt und wann? Demeurisse et al., 1980 (Belgien)
Ist er bekannt und verbreitet? sehr
Für welchen Zweck wurde er entworfen? schnelle allgemeine quantifizierbare Beschreibung
Für welche Patientengruppe wurde er entworfen und in der Folge angewendet? Patienten mit zentralen Lähmungen

Ausgewählte Literatur

Demeurisse G, Demol O, Robaye E (1980) Motor evaluation in vascular hemiplegia. European Neurology; 19:382-9

Wade DT, Langton Hewer R, Wood VA, Skilbeck CE, Ismail HM (1983) The hemiplegic arm after stroke: measurement and recovery. Journal of Neurology, Neurosurgery, and Psychiatrie; 46:521-524

Parker VM, Wade DT, Langton-Hewer R (1986) Loss of arm function after stroke: measurement, frequency, and recovery. International Rehabilitation Medicine; 8:69-73

van Kaick S. Armfunktionstests auf der Impairmentebene (Schädigung). In: Minkwitz K & Platz T (Hrsg.): Armmotorik nach Schlaganfall. Neue Ansätze für Assessment und Therapie. Idstein, Schulz-Kirchner Verlag 2001, S. 23-40

Fugl-Meyer Test

Fugl-Meyer Test
Wer führt ihn durch? Physiotherapeuten
Was wird gemessen? Bewegungen mit oder ohne Beteilung von Synergien, d.h. die Qualität in der Durchführung einzelner Bewegungen ohne ungeplante Mit- oder Ausweichbewegungen
Welche Aufgaben? Bewegungsaufträge
Sind Materialien oder Geräte nötig? wenige alltägliche Objekte (Stift, Papier, Tennisball etc.) für die Greifaufgaben
Wie wird ausgewertet? v.a. 3stufige Beurteilungsskala, die Qualität und Umfang der Bewegung mit berücksichtigt
Beste Punktzahl 66 Punkte für den Arm, 34 Punkte für das Bein, 14 Punkte für Gleichgewicht
Wer hat den Test entwickelt und wann? Fugl-Meyer et al., 1975 (Schweden)
Ist er bekannt und verbreitet? Ja, vor allem im Ausland zur Zeit
Für welchen Zweck wurde er entworfen? Untersuchung der Verbesserung der Motorik nach Schlaganfall
Für welche Patientengruppe wurde er entworfen und in der Folge angewendet? Schlaganfallpatienten im gesamten Rehabilitationsverlauf

Ausgewählte Literatur

Fugl-Meyer AR, Jääskö L, Leyman I, Olsson S, Steglind S (1975) The post-stroke hemiplegic patient. Scandinavian Journal of Rehabilitation Medicine; 7:13-31

De Weerdt WJG, Harrison MA (1985) Measuring recovery of arm-hand-function in stroke patients: A comparison of the Brunnstrom-Fugl-Meyer test and Action Research Arm test. Physiotherapy Canada; 37:65-70

Malouin F, Pichard L, Bonneau C, Durand A, Corriveau D (1994) Evaluating motor recovery early after stroke: Comparision of the Fugl-Meyer Assessment and the Motor Assessment Scale. Archives of Physical Medicine and Rehabilitation; 75:1206-1212

Platz T, Pinkowski C, van Wijck F, Johnson G. ARM. Arm Rehabilitation Measurement, Manual for performance and scoring. Baden-Baden, Deutscher Wissenschafts-Verlag: 2005. ISBN: 3-935176-42-2

Rivermead Motor Assessment

Rivermead Motor Assessment
Wer führt ihn durch? Physio- und Ergotherapeuten
Was wird gemessen? Motorik im Rehabilitationsverlauf nach Schlaganfall
Welche Aufgaben? Untertest Arm: Bewegen, Erreichen und Ergreifen von Objekten im Sitz, Stand und Liegen.
Untertest Rumpf und Bein: einzelne Bewegungen und Gewichtsübernahmen auf das Bein in verschiedenen Ausgangspositionen
Untertest Grobe Funktionen: Bewegungsübergänge, Transfers, Gehen
Die hierarchische Anordnung ermöglicht eine Verkürzung jedes Testabschnittes.
Sind Materialien oder Geräte nötig? Gegenstände aus Therapie und Alltag wie z.B. Ball, Therapieknete, Stift, Papier u.ä.
Wie wird ausgewertet? ja/nein Beurteilung pro Aufgabe, durch hierarchische Anordnung kann der Test gekürzt werden
Beste Punktzahl 15 Punkte für den Arm, 10 Punkte für Bein und Rumpf, 13 Punkte für grobe Funktionen
Wer hat den Test entwickelt und wann? Lincoln & Leadbitter, 1979 (England)
Ist er bekannt und verbreitet? ja
Für welchen Zweck wurde er entworfen? Verlaufsbeschreibung der Funktionserholung, Grundlage für Therapie, Forschungsprojekte
Für welche Patientengruppe wurde er entworfen und in der Folge angewendet? Halbseitenlähmung nach Schlaganfall

Ausgewählte Literatur

Lincoln N, Leadbitter D (1979) Assessment of motor function in stroke patients. Physiotherapy, 65:48-51

Collen FM, Wade DT, Bradshaw CM (1990) Mobility after stroke: reliability of measures of impairment and disability. International Disability Studies; 12:6-9

Jones F (1998) The accuracy of predicting functional recovery in patients following stroke, by physiotherapists and patients. Physiotherapy Research International; 3:244-256

van Kaick S. Armfunktionstests auf der Impairmentebene (Schädigung). In: Minkwitz K & Platz T (Hrsg.): Armmotorik nach Schlaganfall. Neue Ansätze für Assessment und Therapie. Idstein, Schulz-Kirchner Verlag 2001, S. 23-40

Brunel Balance Assessment (BBA)

Brunel Balance Assessment (BBA)
Wer führt ihn durch? Physiotherapeuten
Was wird gemessen? funktionelles Gleichgewicht
Welche Aufgaben? 12 hierarchisch angeordnete Aufgaben im Sitzen, Stehen und Fortbewegung
Sind Materialien oder Geräte nötig? Stoppuhr, Maßband/Lineal, Gehstock, 2 Stühle, Stufe
Wie wird ausgewertet? auf einer 12-Punkt-Skala: 1-3 Sitz-, 4-6 Stand-, 7-12 Schrittbalance
Beste Punktzahl 12
Wer hat den Test entwickelt und wann? Sarah Tyson, 2004 (England)
Ist er bekannt und verbreitet? noch wenig
Für welchen Zweck wurde er entworfen? zur Beurteilung der Therapieeffekte in Klinik und Praxis
Für welche Patientengruppe wurde er entworfen und in der Folge angewendet? speziell Schlaganfallpatienten mit Gleichgewichtsstörungen, auch wenn sie noch nicht Stehen können

Ausgewählte Literatur

Tyson SF, DeSouza LH (2004) Development of the Brunel Balance Assessment: a new measure of balance disability post stroke. Clin Rehabil.;18(7):801-10.

Tyson SF et al (2006) Balance disability after stroke. Phys Ther.;86:30-38.

Berg Balance Skala (BBS)

Berg Balance Skala (BBS)
Wer führt ihn durch? Physiotherapeuten
Was wird gemessen? Gleichgewichtsvermögen und Sturzrisiko (im Stehen und Gehen)
Welche Aufgaben? 14 Aufgaben zu Stabilität und Gleichgewichtsreaktionen (z.B. Stehen mit geschlossenen Füssen)
Sind Materialien oder Geräte nötig? Stoppuhr, Maßband/Lineal und eine Stufe oder niedriger Hocker
Wie wird ausgewertet? nach einer 5-Punkt-Skala, von 0 = nicht möglich bis 4 = selbständig
Beste Punktzahl max. 56 Punkte, weniger als 45 Punkte bedeuten ein erhöhtes Sturzrisiko
Wer hat den Test entwickelt und wann? Katherine Berg, 1989 (Kanada)
Ist er bekannt und verbreitet? zunehmend auch im deutschsprachigen Raum (deutsche Übersetzung vorhanden)
Für welchen Zweck wurde er entworfen? Therapieplanung und Ergebnissüberprüfung
Für welche Patientengruppe wurde er entworfen und in der Folge angewendet? entwickelt wurde die BBS für ältere Menschen, inzwischen wird sie für viele verschiedene Patientengruppen mit Gleichgewichtsstörungen angewandt, u.a. auch Schlaganfallpatienten

Ausgewählte Literatur

Berg K, Wood-Dauphinée S, Williams JI, Gayton D. Measuring balance in the elderly. Preliminary development of an instrument. Physiotherapy Canada 1989;41:304-11

Stevensen TJ. Detecting change in patients with stroke using the Berg Balance Scale. Aust J Physiotherapy 2001;47(1):29-38.

www.physio-akademie.de/DAS_ZVK_Handbuch.412.0.html

Timed "Up & Go"

Timed Up & Go
Wer führt ihn durch? Physiotherapeuten
Was wird gemessen? Gehfähigkeit bezogen auf unabhängige Mobilität unter Verwendung von Gehhilfen bzw. Notwendigkeit personeller Unterstützung (bei mehr als 30 Sek.)
Welche Aufgaben? Aufstehen aus einem Stuhl mit Armlehnen, 3 Meter gehen, umdrehen, zurück zum Stuhl gehen und wieder hinsetzen
Sind Materialien oder Geräte nötig? Stuhl mit Armlehnen, Stopuhr, markierte Strecke
Wie wird ausgewertet? mit der Stopuhr in drei Kategorien: weniger als 20 Sek. (kein Sturzrisiko), 20 bis 30 Sek. oder mehr als 30 Sek. (erhöhtes Sturzrisiko)
Beste Punktzahl weniger als 20 Sekunden
Wer hat den Test entwickelt und wann? Podsiadlo & Richardson, 1991
Ist er bekannt und verbreitet? zunehmend und ist Bestandteil des Geriatrischen Assessments
Für welchen Zweck wurde er entworfen? Beschreibung der Gehfähigkeit
Für welche Patientengruppe wurde er entworfen und in der Folge angewendet? entwickelt für geriatrische Patienten, inzwischen angewandt auch bei Schlaganfall, Amputationen, usw.

Ausgewählte Literatur

Podsiadlo D, Richardson S (1991) The timed "Up & Go": A test of basic functional mobility for frail elderly persons. Am Geriatr Soc; 39:142-48

Ng SS, Hui-Chan CW (2005) The timed up & go test: its reliability and association with lower-limb impairments and locomotor capacities in people with chronic stroke. Arch Phys Med Rehabil.;86(8):1641-7.

Functional Ambulatory Categories (FAC)

Functional Ambulatory Categories (FAC)
Wer führt ihn durch? Physiotherapeuten
Was wird gemessen? Schweregrad einer Gangstörung
Welche Aufgaben? Die Gehfähigkeit des Patienten wird beurteilt im Hinblick auf die Umgebung (drinnen, draußen, glatt, Treppen u.a.) und die Notwendigkeit von Gehhilfen oder personeller Unterstützung
Sind Materialien oder Geräte nötig? geeignete Umgebung (z.B. Treppe, Schräge, Außenbereich), bei Durchführung im Interview ist das nicht unbedingt nötig
Wie wird ausgewertet? Einteilung in 6 Schweregrade von Stufe 1 (Gehen ist nicht möglich bzw. nur mit zwei Hilfspersonen) bis Stufe 6
Beste Punktzahl 5 = unabhängiges Gehen auch auf unebenen Flächen
Wer hat den Test entwickelt und wann? Holden et al, 1984 (USA)
Ist er bekannt und verbreitet? ja
Für welchen Zweck wurde er entworfen? Beschreibung der Unterstützung beim Gehen
Für welche Patientengruppe wurde er entworfen und in der Folge angewendet? Patienten mit neurologischen Erkrankungen, die nach einer immobilen Phase mit Gehen wieder anfangen

Ausgewählte Literatur

Holden MK, Gill KM, Magliozzi MR Nathan J, Piehl-Baker L (1984) Clinical gait assessment in the neurologically impaired. Reliability and meaningfulness. Phys Ther; 64:35-40

Holden MK, Gill KM, Magliozzi MR (1986) Gait assessment for neurologically impaired patients. Standards for outcome assessment. Phys Ther; 66:1530-39

Collen C, Wade DT, Bradshaw CM (1990) Mobility after stroke: reliability of measures of impairment and disability. Int Dis Studies; 12:6-9

10 m Gehstrecke (Varianten sind 5 m, 6 m oder 20 m)

10 m Gehstrecke
Wer führt ihn durch? Physiotherapeuten
Was wird gemessen? Gehfähigkeit, Ganggeschwindigkeit
Welche Aufgaben? Pat. bewältigt die Strecke in eigenem Tempo (Gehhilfen und Unterstützung sind erlaubt), eine weitere Variante besteht aus 5 m, dann umdrehen und 5 m zurückgehen
Sind Materialien oder Geräte nötig? Stopuhr, abgemessene Strecke
Wie wird ausgewertet? gemessene Zeit
Beste Punktzahl möglichst geringe Zeit in Sekunden oder Geschwindigkeit (Meter pro Sekunde)
Wer hat den Test entwickelt und wann? z.B. bei Halbseitenlähmung: Bradstater et al., 1983
Ist er bekannt und verbreitet? ja
Für welchen Zweck wurde er entworfen? klinische Studien und Verlaufskontrolle
Für welche Patientengruppe wurde er entworfen und in der Folge angewendet? unterschiedlichste Erkrankungen

Ausgewählte Literatur

Bradstater ME, de Bruin H, Gowland C, Clarke BM (1983) Hemiplegic gait: analysis of temporal variables. Arch Phys Med Rehabil; 64:583-587

Wade DT, Wood VA, Heller A, Maggs J, Langton Hewer R (1987) Walking after stroke: measurement and recovery over the first three months. Scand J Rehab Med; 9:25-30

Perry J, Garrett M, Gronley JK, Mulroy SJ.Classification of walking handicap in the stroke population. Stroke 1995;26(6):982-9.

Ausdauergehstrecke

Ausdauergehstrecke
Wer führt ihn durch? Physiotherapeuten
Was wird gemessen? Gehfähigkeit, weniger Ganggeschwindigkeit
Welche Aufgaben? Pat. geht in eigenem Tempo für 2, 6 oder 12 Minuten (Gehhilfen und Unterstützung sind erlaubt)
Sind Materialien oder Geräte nötig? Stopuhr und markierte Strecken
Wie wird ausgewertet? die bewältigte Strecke in der vorgegebenen Zeit
Beste Punktzahl möglichst große Distanz (Meter pro Sekunde)
Wer hat den Test entwickelt und wann? z.B. Butland et al, 1982
Ist er bekannt und verbreitet? bevorzugt 6 Minuten Ausdauergehen
Für welchen Zweck wurde er entworfen? klinische Studien und Verlaufskontrolle
Für welche Patientengruppe wurde er entworfen und in der Folge angewendet? unterschiedlichste Erkrankungen

Ausgewählte Literatur

Butland RJA, Pang J, Gross ER, Woodcock AA, Geddes DM (1982) Two, six and twelve minute walking tests in respiratory disease. BMJ; 284:1604-1608

Wade DT, Wood VA, Heller A, Maggs J, Langton Hewer R (1987) Walking after stroke: measurement and recovery over the first three months. Scand J Rehab Med; 9:25-30

Quantitative und/oder qualitative Ganganalyse (zwei- oder dreidimensional)

Ganganalyse
Wer führt ihn durch? Geschulte Mitarbeiter (Therapeuten, Ärzte, Ingenieure u.a.)
Was wird gemessen? Gangstörungen, z.B. sichtbar in den Zeit- und Distanzfaktoren des Ganges: Ganggeschwindigkeit, Schritte/Minute (Kadenz), Doppelschrittlänge, Stand- und Schwungbeinphasenanteile, Winkelverläufe von Hüfte, Knie und Fuß in der Streckung/Beugung, Bodenreaktionskräfte. Bei dreidimensionalen Aufzeichnungen ist die Betrachtung von seitlichen und Rotationsbewegungen ebenfalls möglich.
Welche Aufgaben? Gehen im üblichen Tempo
Sind Materialien oder Geräte nötig? Spezielle Apparatur, z.B. dreidimensionale Goniometer, teils mit Krafmeßplatte, Fußdruckschalter oder optoelektronische Kamera (infrarotes Licht)
Wie wird ausgewertet? Häufig mittels Computer oder integrierter Technik entsprechend der Informationsquelle und der zu erhebenen Daten (elektromyographisch, kinematographisch, kinematisch, kinetisch)
Beste Punktzahl Vergleich der Gangparameter mit Normwerten bzw. mit den eigenen Resultaten vor dem Therapieintervall
Wer hat den Test entwickelt und wann? Untersuchung des Ganges ist seit dem 19. Jhd. bekannt; bei zentral gelähmten Menschen im deutschsprachigen Raum: v.a. H.U. Derbrunner, Bern 1968, M. Feldkamp, Münster 1972, J.U. Baumann, Basel 1973
Ist er bekannt und verbreitet? Aufgrund des erheblichen Aufwandes vorwiegend in Forschungseinrichtungen verbreitet
Für welchen Zweck wurde er entworfen? Diagnostik, Verlaufsdokumentation, Aufdecken von muskulären Defiziten und Kompensationsverhalten
Für welche Patientengruppe wurde er entworfen und in der Folge angewendet? Rheumapatienten, orthopädische, neurologische Patienten mit Gangstörungen, auch Kinder

Ausgewählte Literatur

Knüsel O, Wiedmer L. Der menschliche Gang und seine quantitative und qualitative Diagnostik - Vorstellung der Ganganalyse. In: Conradi E & Brenke R (Hrsg.): Bewegungstherapie. Grundlagen, Ergebnisse, Trends. Berlin, Ullstein-Mosby 1993, S. 143-150

Wiedmer L. Quantitative und qualitative Ganganalyse und ihre Anwendung in der Klinik. In: Conradi E & Brenke R (Hrsg.): Bewegungstherapie. Grundlagen, Ergebnisse, Trends. Berlin, Ullstein-Mosby 1993, S. 151-162

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